Praxis-Test: Osprey Farpoint 40 – Handgepäck-Rucksack

Laut Herstellerangaben liegen die Außenmaße des Osprey Farpoint 40 in M/L bei 53cm x 35cm x 23cm. Wie bei allen Rucksäcken oder Taschen mit flexibler Außenhülle hängen die Außenmaße in der Praxis aber maßgeblich davon ab, wie voll oder gleichmäßig man den Rucksack packt.

Prinzipiell ist der Osprey Farpoint 40 für alle wichtigen Fluggesellschaften in Deutschland geeignet. Packt man ihn zu voll oder ungleichmäßig, bekommt er einen „Bauch“ und überschreitet in der Tiefe die bei den meisten Fluggesellschaften maximal zulässigen 20cm.

Das war bei mir auch beim Hinflug der Fall. Im Falle einer Kontrolle des Handgepäcks hätte ich den Osprey Farpoint 40 durch ein wenig Umpacken problemlos in den erlaubten Bereich gebracht. Präktisch wären vielleicht zusätzliche Gurte an der den Außenseite mit denen man das Packmaß verringern kann, wie sie z.B. der Handgepäckrucksack Lowe Alpine TT hat.

Leer wiegt der Osprey Farpoint 40 etwa 1,3 Kilogramm. Damit ist er in etwa genauso schwer, wie die vergleichbar ausgestatteten Handgepäck-Rucksäcke.

Es gibt minimalistisch gestaltete Handgepäck-Rucksäcke anderer Hersteller. Diese bieten allerdings weniger Variabiltät beim Packen, wie der Osprey Farpoint 40, sind schlechter verarbeitet und lassen sich nicht so gut tragen.
Und im Vergleich mit den Trolleys, die durchschnittlich um die drei Kilogramm wiegen, ist der Osprey Farpoint 40 immer noch ein echtes Leichtgewicht.

Der Osprey Farpoint 40 offenbart bei der Verarbeitung keine Schwachstellen.

Ein einwöchiger Praxistest ist nicht geeignet, um fundiert bewerten zu können, wie gut ein Handgepäck-Rucksack der gehobenen Preisklasse wie der Osprey Farpoint 40 verarbeitet ist.

Die Reißverschlüsse und Nähte haben während meiner Reise einen hochwertig verarbeiteten Eindruck hinterlassen und während desTests hat der Rucksack bei der Verarbeitung keine anderen Schwachstellen offenbart. Alles andere wäre für einen Handgepäck-Rucksack dieser Preisklasse allerdings auch eine Enttäuschung gewesen.

Den Osprey Farpoint 40 kann man als Rucksack auf dem Rücken oder mit einem separat mitgelieferten Tragegurt als Tasche über der Schulter tragen.
Oben und an der Seite gibt es zusätzlich einen gepolsterten Tragegriff, mit dem sich der Rucksack in der Hand tragen lässt.

Trägt man den Farpoint 40 als Tasche kann man die Riemen zum Tragen auf dem Rücken an der Rückwand hinter einer Abdeckung mit Reissverschluss verschwinden lassen, die sich bei der Benutzung als Rucksack im Boden versenken lässt.

Bemängelt könnte man, dass der Gurt zum Tragen über der Schulter nicht gepolstert ist. Allerdings habe ich den Osprey Farpoint 40 während meiner Reise ausschließlich als Rucksack benutzt, weil er dafür am besten geeignet ist.
Er bietet für einen Handgepäck-Rucksack einen sehr guten Tragekomfort. Das liegt an der gepolsterten Rückwand und am Nierengurt, der die Schultern entlastet, indem er das Gewicht verteilt.

Der Osprey Farpoint bietet laut Herstellerangaben ein Fassungsvermögen von 40 Litern, was für einen Handgepäck-Rucksack ordentlich ist. Nur wenige, minimalistisch gestaltete Modelle bieten noch etwas mehr Platz.

Das Hauptfach des Rucksacks ist einfach gehalten. Abgesehen von einem flachen Reißverschlussnetztfach für Kleinkram oder Dinge, die man schnell griffbereit haben möchte, verfügt es über keine weiteren Fächer. Anders als bei anderen Handgepäck-Rucksäcken, die im Hauptfach häufig über ein Laptopfach verfügen, ist das Hauptfach des Osprey Farpoint 40 nur für Kleidung gedacht.

Das Hauptfach ist geräumig und ich hatte keine Probleme meine Kleidung für meinen einwöchigen Städtetrip darin zu verstauen. Wie bei den meisten Handgepäck-Rucksäcken hängt das Fassungsvermögen des Hauptfachs davon ab, wie voll man das darüber liegende Außenfach packt.

Dadurch, dass sich die Reissverschlüsse bis zum Boden öffnen lassen, lässt sich das Hauptfach komfortabler packen als bei einem klassischen Wanderrucksack, den man von oben bepackt.
Für das Bepacken des Hauptfachs mus man den Osprey Farpoint 40 auf den Boden legen, was etwas unvorteilhaft sein könnte, wenn man unterwegs Kleidung aus- oder umpacken möchte.

Mir persönlich hat das Bepacken beim Osprey 40 Farpoint besser gefallen als bei normalen Wanderrucksäcken und ich habe während meiner Reise eigentlich fast nur in den Unterkünften Kleidung ein- oder ausgepackt. Was einem mehr zusagt ist letztlich aber Geschmackssache und hängt auch von der Art der Reise ab.

Der Osprey Farpoint 40 verfügt über ein großes Außenfach, dass auf dem Hauptfach aufliegt. Zusätzlich gibt es an der Fronseite oben ein kleines Fach für Kleinkram und unten zwei Netzfächer, die man z.B. zum Verstauen von Getrännkefläschen oder Regenschirmen benutzen kann.

Das große Außenfach hat zwei große gepolsterte Fächer, die sich gut eignen, um darin ein Laptop oder Tablet zu verstauen. Auch beides gleichzeitig bekommt man problemlos darin verstaut.

Durch die Ausstattung mit Netzfächern setzt sich der Osprey Farpoint 40 positiv von den meisten Handgepäck-Rucksäcken ab, bei denen diese Fehlen. Beide sehen nicht besonders geräumig aus, bieten aber auch 1,5 Liter-Wasserflaschen problemlos Platz.

Gegenüber anderen Handgepäck-Rucksäcken, bei denen sich das Laptopfach im Hauptfach befindet und man es mühsam hinter der Kleidung hervorkramen muss, ist das ein großer Vorteil.

Positiv fand ich auch, dass das große Außenfach übersichtlich gestaltet und nicht in mehr Innenfächer aufgeteilt ist. Das erleichtert es den Überblick zu behalten.

Das kleine Außenfach an der Frontseite ist unspektakulär, aber praktisch um Kleinkram zu verstauen, den man unterwegs griffbereit haben möchte.

Ein Nierengurt gehört bei Wanderrucksäcken zur Standardausstattung. Bei Handgepäck-Rucksäcken ist er hingegen die Ausnahme. Der Osprey Farpoint ist bisher der erste Handgepäck-Rucksack, den ich bisher auf handgepaeckguide.de getestet habe, der über einen Nierengurt verfügt.

Wie die meisten Rücksäcke hat er auch einen Brustgurt, der zusätzlich wenig die Schultern beim Tragen entlastet.Angenehm ist auch, dass die Trageriemen zum Tragen auf dem Rücken gepolsterter sind. Wobei sie für meinen Geschmack vielleicht einen Ticken breiter sein könnten.

Ansonsten lässt der Osprey Farpoint 40 sich besser tragen als alle Handgepäck-Rucksäcke, die bisher auf handgepaeckguide.de getestet wurden. Mehr Tragekomfort bekommt man nur, wenn man zu einem Wanderrucksack greift. Dieser nutzt dann allerdings die Vorgaben der Fluggesellschaften für das Handgepäck nicht so gut aus und bietet dadurch weniger Fassungsvermögen.

Wie viele Wanderrucksäcke verfügt er an der Fronseite über zwei Längsgurte, mit denen man einen Pullover oder eine Jacke griffbereit festzurren und damit auch das Fassungsvermögen des Rucksacks erweitern kann. Sie eignen sich auch gut, um große Wasserflaschen in den Netzfächern zusätzlich zu sichern.

Der Osprey Farpoint 40 hat einen Look, der Abenteuerlust und Backpacker-Feeling versprüht. Insgesamt setzten sich die Backpacks von Osprey durch ihre Coolness von Modellen anderer Hersteller ab.

Der Osprey Farpoint eignet sich auch gut als großer Tagesrucksack. Dadurch ist er auch für den Einsatz bei Aktivitäten am Urlaubsort oder im Alltag geeignet.

Der Osprey Farpoint 40 ist ein sehr durchdachter Handgepäck-Rucksack an dem es abgesehen von wenigen Kleinigkeiten nichts zu bemängeln gibt.

Gleichzeitig hat er viele Eigenschaften, die ihn von anderen Handgepäck-Rucksäcken seiner Preisklasse absetzt. Insbesondere sind das die praktische Aufteilung in ein Hauptfach für Kleidung und das große Außenfach mit gepolstertem Laptopfach, der Niergengurt und die Längsgurte an der Frontseite des Rucksacks.

Im Verhältnis zur Ausstattung und den Eindruck, den die Verarbeitung macht, geht die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers von 115 Euro in Ordnung. Bekommt man den Rucksack für unter 100 Euro ist er ein Schnäppchen.

Der Osprey Farpoint 40 das perfekte Handgepäckstück für Rundreisen, bei denen man ein Laptop, Tablet oder andere technische Ausrüstung dabei hat und häufig die Unterkünfte wechselt.