Anfang Mai 2015 war ich für eine Woche in Bulgarien und Istanbul unterwegs. Begonnen habe ich meine unsere Reise in Plovidiv und bin dann für einen Abstecher in die Küstenstadt Burgas gefahren. Von dort ging es weiter nach Istanbul, von wo ich meine Heimreise angetreten bin.
Den Städtetrip habe ich genutzt, um den Deuter Futura 32 einen Praxistest zu unterziehen und ihn auf seine Handgepäcktauglichkeit zu überprüfen.
In diesem Reisebericht schildere ich euch, welche Erfahrungen ich in Plovdiv, Burgas und Istanbul gemacht habe und wie es mir gefallen hat.
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Plovidiv: Eindrucksvoller Kontrast zwischen Shoppingmeilen und Plattenbausiedlungen
Begonnen habe ich meine Reise in Plovidiv. Direkt nach meiner Ankunft am Flughafen war ich von der Landschaftskulisse beeindruckt, die sich mir nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug geboten hat.
Plovidiv war bei meinem Besuch trotz seiner 400.00 Einwohner angenehm ruhig, was sicherlich auch daran gelegen hat, dass ich außerhalb der Haupturlaubssaison in Bulgariens zweitgrößter Stadt war.
Das Stadtzentrum verfügt über eine große, aufgeräumte Fußgängerzone mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten. In ihr befindet sich mit der römischen Pferderennbahn auch eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Sie war während meines Aufenthaltes allerdings nicht für Besucher zugänglich.
Direkt neben dem Stadtzentrum von Plovdiv, dem es ein wenig an Charme fehlt, weil es touristisch geprägt ist, befindet sich auf einer Anhöhe die historische Altstadt (“Old Town“). In ihr befinden sich mit dem römischen Amphietheater und archäologischen Ausgrabungen einer thrakischen Siedlung („Nebet tepe“) zwei weitere bekannte Sehenswürdigkeiten.
Die Überreste der thrakischen Siedlung befinden sich auf einem Aussichtspunkt von dem aus man einen hervorragenden Ausblick über Plovidiv und das Umland hat.
Im starken Kontrast zu dem makellosen hergerichteten Stadtzentrum und der aufgeräumten Altstadt stehen die heruntergekommenen und vollgemüllten Plattenbausiedlungen, die schon wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt beginnen.
Sie spiegeln die Armut wieder, in der große Teile der Bevölkerung leben und sind ein eindrucksvolles Zeugnis der Sowjetzeitzeit.
Absolut begeistert war ich vom bulgarischen Essen. In traditionellen bulgarischen Restaurants ist das Essen lecker, die Portionen riesig und die Auswahl vielfältig. Und das sogar für Vegetarier.
Ursprünglich hatte ich geplant direkt von Plovidiv mit dem Bus nach Istanbul zu fahren. Da die Buse tagsüber schon ausgebucht waren, bin ich kurzentschlossen in die bulgarische Küstenstadt Burgas gefahren.
Gerne wäre ich die Strecke mit einem Mietwagen gefahren, um die Landschaft zu erkunden, in kleineren Ort Halt zu machen und einen Eindruck von Land und Leuten zu gewinnen. Leider verfügen Autovermietungen in Bulgarien nicht über ein dichtes Filialnetz, weshalb eine Einwegmiete nur für einen Aufschlag von etwa 50 Euro möglich gewesen wäre.
Da ich außerdem am ersten Tag unserer Reise schlechte Erfahrungen mit einer einheimischen Autovermietung gemacht hatten, bin ich mit dem Zug nach Burgas gefahren.
Burgas: Unspektakulärer, klassischer Badeort
Burgas hat abgesehen vom riesigen Hafen einen unspektakulären Eindruck bei mir hinterlassen. Die Küstenstadt ist ein klassischer, touristisch geprägter Badeort ohne besonderen Charme.
Besonders wenig einladend ist der Stadtstand, von dem aus man am Horizont auf eine große Gas-Plattform blickt.
Istanbul: Riesige Stadt, noch größere Hilfsbereitschaft
Von Burgas bin ich nach einem eintägigen Aufenthalt weiter mit dem Bus nach Istanbul gefahren, wo ich die letzten vier Tage meiner Reise verbracht habe.
Als ich mit dem Bus in Istanbul hineingefahren bin, war ich von der Kulisse, die sich mir bot, beeindruckt. In der hügeligen Landschaft erstreckt sich ein unzähliges Häusermeer, dass kein Ende zu nehmen schien.
In der Stadt angekommen war ich überrascht, wie sehr das Stadtbild von Istanbul dem von andere europäischen Metroplen und deutschen Großstädten ähnelt und es wurde mir bewusst, wie viele Dinge, die ursprünglich aus der Türkei stammen mittlerweile selbstverständlich zu unserer Alltagskultur in Deutschland gehören.
Beeindruckend war von Beginn an die Hilfsbereitschaft der Einwohner von Istanbul. Die meisten von ihnen, die ich unterwegs nach dem Weg gefragt habe, konnten nur wenige Worte englisch sprechen. Im Gegensatz zu den Bulgaren, die reserviert aufgetreten sind, hat das ihrer Hilfsbereitschaft aber keinen Abbruch getan und sie haben keine Mühe gescheut, um mir weiter zu helfen.
Höhepunkt meines Aufenthalts in Istanbul war der Ausflug auf die beiden Erhebungen Büyük Çamlıca und Küçük Çamlıca auf dem Camlica-Berg. Beide Hügel sollte man einen Besuch abstatten, wenn man in Istanbul ist, weil man von ihnen aus eine tolle Aussicht auf die Stadt.
Außerdem gibt es auf Büyük Çamlıca, der größeren und stärker besuchten Anhöhe, kleine Bänke und Tische an denen viele einheimische Familien mit ihren Kindern picknicken sowie kleine Büdchen an denen man zu ortsüblichen, für unsere Verhältnisse günstige Preise traditionelle türkische Snacks bekommt.
Auf der daneben liegenden kleineren Anhöhe Küçük Çamlıca gibt es ein Cafe und Restaurant mit elegantem, traditionellem Ambiente in denen man den die Aussicht über Istanbul genießen kann. Und der Kaffee und das Stück Kuchen, dass ich mir bestellt haben war angesichts des Ausblicks nicht nur erstaunlich günstig, sondern auch noch richtig lecker! 🙂
Die beiden Aussichtspunkte sind eine schöne Abwechslung zu klassischen, überlaufenen Sehenswürdigkeiten ohne Charme, bei denen man kräftige Touristenaufschläge für den Eintritt, Speisen und Getränke bezahlen muss.
Istanbuls berühmteste Sehenswürdigkeit, die Haghia Sophia habe ich mir wegen dem recht hohen Eintritt (ca. 10 Euro) und der vielen Touristen nur von außen angeschaut. Auch der berühmte große Bazar („Grand Bazaar„) war für meinen Geschmack zu touristisch und das Gedränge zu groß.
In der restlichen Zeit bin ich einfach nur durch die Stadt spaziert und bin ein bisschen einkaufen gegangen.
Da mein Flug am Rückreisetag erst gegen Mitternacht vom Flughafen Istanbul Sabhia gegangen ist, habe ich mir am letzten Tag einen Mietwagen gemietet und bin auf dem Weg zum Flughafen ein wenig die Küste entlang gefahren und habe zwischendurch in einigen kleineren Vororten einen Kaffee getrunken und eine Kleinigkeit gegessen.
Die kleinen Vororte an der Küste Istanbuls sind nicht besonders spektakulär, aber ein netter Ausgleich zum Trubel im Zentrum der Stadt.
Fazit:
In Plovdiv war ich beeindruckt von dem Gegensatz der makellosen Shoppingmeilen und den heruntergekommenen Plattenbausiedlungen. Insgesamt fand ich Bulgarien wegen der besonderen Landschaft und dem Kontrast zu westlich geprägten Ländern spannend.
Bei einem weiteren Aufenthalt würde ich mir auf jeden Fall ein bis zwei Tage Zeit nehmen um mit einem Mietwagen das Land zu erkunden und mir dafür den Abstecher ins unspektakuläre Burgas sparen.
Bei Istanbul war das Stadtbild fast enttäuschend unspektakulär, weil die Ähnlichkeit zu westeuropäischen Metropolen und deutschen Großstädten groß ist.
Trotzdem hatte ich in der Millionen-Metropole eine gute Zeit. Besonders gut gefallen hat mir die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, die ich so zuvor noch nirgendwo erlebt hatten.
Jens meint
Hallo André,
ich bin gerade in Burgas und habe auch vor mit dem Bus nach Istanbul zu fahren.
Kannst du mir sagen mit welcher/m Busgesellschaft / Busunternehmen du gefahren bist
und ob man auf bestimmte Dinge achten sollte. Wie lange dauerte denn die Fahrt?
Gab es irgendwelche Besonderheiten an der Grenze, Zoll etc.
Bin für jeden Erfahrungsaustausch der mir Ärger vermeidet dankbar.
Viele Grüße
Jens
André meint
Hallo Jens,
wir sind mit der Busgesellschaft „Metro“ gefahren.
Das ist anscheinend die größte Fernbus-Gesellschaft in der Türkei.
Wie lange die Fahrt dauerte, kann ich dir leider nicht mehr sagen, weil unsere Reise mittlerweile schon mehr als 1 Jahr her ist.
Wir hatten unsere Tickets telefonisch bei der Verkaufsstelle/Busstation vorbestellt, um sicher zu gehen, dass wir Plätze bekommen. Die Telefonnummer hatten wir glaube ich in unserem Hotel oder am Bahnhof erfragt.
Es wäre aber eigentlich nicht notwendig gewesen, weil der Bus bei uns nicht mal halb voll war.
Eine Besonderheit ist, dass man an der Grenze zur Türkei sein gesamtes Gepäck aus dem Bus nehmen muss, auch das im Kofferraum. Der Bus wird dann komplett leer ohne Insassen auf Schmuggelware untersucht.
Das Gepäck wird separat wie an der Sichheitskontrolle am Flughafen mit Geräten durchleuchtet.
Daher sollte man gucken, dass man seine Sachen kurz vor der Grenze zusammenpackt und seinen Pass griffbereit hat.
Bei uns war der Busfahrer etwas ungemützlich geworden, als wir ein paar Minuten gebraucht hatten, um unsere Sachen zusammen zu packen.
Ansonsten gab es keine weiteren Besonderheiten.
Geniess den Blick, wenn du in Istanbul reinfährst. Der ist wirklich beeindruckend. 🙂
In Istanbul würde ich dir empfehlen dir eine Istanbul-Card zu kaufen. Die ist deutlich günstiger und praktischer, als wenn man einzelne Fahrten für den öffentlichen Nahverkehr löst.
Bei Interesse kann ich dir auch noch eine empfehlenswerte Unterkunft (Appartment für 2-3 Personen) in der Nähe des Taxim-Platzes nennen, dass wir über Airbnb gebucht hatten.
Viele Grüße,
André