Das Testergebnis im Überblick
Daten
- Fassungsvermögen: 44 Liter
- Leergewicht: 720g
- Außenmaße: 55 x 40 x 20 cm
- Preis: ca. 54 Euro (➔genauen Preis anzeigen)
Stärken
+ großes Fassungsvermögen
+ geringes Eigenwicht
+ gelungenes Design
Schwächen
– unpraktisch in der Handhabung
– mäßiger Tragekomfort
– ungeteiltes Außenfach
– begrenzt alltagstauglich
– Außenhülle ungepolstert (nicht Frachtraum-geeignet)
– schlecht Preis-Leistungsverhältnis
– Verabeitung nicht für hohe Belastungen ausgelegt
[magnet]
Insgesamt empfehlenswert?
Nein.
Warum?
Weil der Cabin Zero im Vergleich zu anderen Handgepäck-Rucksäcken ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis bietet.
Interessante Alternativen
Die günstige Alternative zum Cabin Zero ist der Cabin Max-Rucksack (ca. 30 Euro).
Allen, die auf der Suche nach einer qualitativ hochwertigen Alternative sind, empfehle ich den Osprey Farpoint 40 (ca. 100 Euro).
Cabin Zero: Der ausführliche Testbericht
Im Juli 2015 habe mit Air Berlin einen 5-tägigen Städtetrip nach Salzburg unternommen, bei dem ich nur Handgepäck dabei hatte.
Die Gelegenheit habe genutzt, um den Cabin Zero einem Praxistest zu unterziehen.
44 Liter Fassungsvermögen: Cabin Zero reizt Maße voll aus
Laut Hersteller bietet der Cabin Zero ein Fassungsvermögen von satten 44 Litern. Damit reizt die „Standard“-Maße von 55x40x20cm für das Handgepäck maximal aus.
Erreicht wird das riesige Fassungsvermögen durch die minimalistische Gestaltung und eckige Form des Rucksacks. Der Rucksack enthält praktisch keine stabilisierenden Elemente. Auch die Außenhülle verfügt über keinerlei Polsterung, die Volumen „verbrauchen“ könnte.
Das Fassungsvermögen lässt sich gut ausnutzen, weil der Innenraum aus einem großen, ungeteilten Hauptfach besteht. Vorteilhaft beim Packen ist, dass der Reißverschluss des Innenfachs sich fast bis zum Rucksackboden öffnen lässt.
An der Rückwand des Innenfachs gibt es ein Laptopfach und an der Innenseite des Deckels je ein offenes und ein verschließbares Innenfach für Kleinkram. Im Innenraum bietet der Cabin Zero als nur wenig Variabilität beim Packen.
Unpraktisch am Laptopfach ist, dass man erst Sachen auspacken muss, um an ein evtl. verstautes Laptop auszupacken. Das ist z.B. unvorteilhaft, wenn man sein Laptop bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen aus dem Rucksack nehmen muss.
Negativ aufgefallen ist mir auch, dass das Laptop wieder restliche Rucksack auch über keinerlei Polsterung verfügt.
Das Außenfach: Eine einzige Enttäuschung
Wenig durchdacht ist die Gestaltung des Außenfachs des Cabin Zero.
Das Außenfach ist relativ schmal und reicht fast über die gesamte Frontseite des Rucksacks. Der Reißverschluss reicht über die gesamte linke Längsseite des Außenfachs.
Innen ist es ungeteilt und verfügt über keinerlei Innenfächer.
Unpraktisch sind die nicht vorhandenen Innenfächer, weil man den Kleinkram, den man unterwegs griffbereit haben möchte nicht geeordnet verstauen kann und sich alle Sachen im Boden des Fachs ansammeln.
Wenn das Hauptfach vollgepackt ist, ist es durch die Positionierung des Reißverschlusses an der linken Längsseite des Fachs probematisch Dinge zu erreichen, die sich auf der rechten Seite des Fachs befinden, wenn das Hauptfach vollgepackt ist.
Praktischer wäre es gewesen, wenn das Außenfach vollständig zu öffnen gewesen und mit Innenfächern ausgestattet wäre.
Einziger positiver Aspekt ist, dass die Gestaltung des Außenfach sich optisch in das gelungene Design des Rucksacks einfügt.
Außenmaße: Ordentlich gepackt Handgepäck-tauglich
Laut Herstellerangaben hat liegen die Außenmaße des Cabin Zero bei 55x40x20cm, was genau den Standardmaßen für Handgepäck in Deutschland entspricht.
Durch die minimalistische Gestaltung des Rucksacks und des Fehlens stabilisierender Elemente neigt der Rucksack zur Bauchbildung, insbesondere dann, wenn man ihn gleichmäßig gepackt hat.
Achtet man Packen darauf den Rucksack gleichmäßig zu packen und überpackt ihn nicht, dann bleiben die Außenmaße des Cabin Zeros auch in vollem Zustand innerhalb der Herstellerangaben von 55x40x20cm.
Dank seiner flexiblen Außenhülle lässt er sich im Falle einer Kontrolle des Handgepäcks auch ein wenig zusammendrücken, wenn er nicht auf Anhieb in das Metalllgestell zur Überprüfung der Außenmaße passt.
Auch bei meinem Flug mit Air Berlin war die flexible Außenhülle hilfreich, weil wir mit einem kleinen Flugzeugtypen geflogen sind bei denen die Öffnung der Handgepäckfächer kleiner als gewöhnlich war. Dank seiner flexiblen Außenhülle ließ sich der Rucksack trotzdem unkompliziert und mit leichtem Drücken verstauen.
Cabin Zero: Leichter geht’s nicht
Positiv wirkt sich die minimaltische Gestaltung des Cabin Zero auf sein Leergewicht aus.
Ohne Inhalt bring der Rucksack nur etwas über 700 Gramm auf die Waage. Leichter geht’s es kaum.
Das geringe Gewicht ist praktisch, weil man dadurch mehr einpacken, bevor man die Obergrenze für das Gewicht für das Handgepäck bei der gebuchten Fluggesellschaft erreicht hat.
So wie z.B. bei Air Berlin, bei der das Handgepäck maximal 8kg wiegen darf. Wäre das Eigenwicht des Rucksacks nicht so gering gewesen hätte ich Probleme bekommen alles mitzubekommen, ohne die Obergrenze für das Gewicht zu überschreiten. So hat der Rucksack etwas dreiviertel voll weniger nur etwas über 6kg auf die Waage gebracht.
Nicht für längeres Tragen geeignet
Hauptaugenmerk bei der Gestaltung war es die Bestimmungen für das Handgepäck optimals auzunutzen. Entsprechend bescheiden fällt der Tragekomfort beim Cabin Max Zero aus.
Die Passform ist nicht ergonomisch und die Rückwand des Rucksacks nur spärlich gepolstert. Selbst die Polsterung an den Gurten zum Tragen auf dem Rücken ist knapp bemessen. Hier hat der Hersteller es mit der minimalistischen Gestaltung eindeutig übertrieben.
Ist der Rucksack nur zum Teil gefüllt, ist der Tragekomfort für begrenzte Zeit in Ordnung. Ist der Cabin Zero hingegen voll oder mit schwerem Inhalt gefüllt, wird es wegen der geringen Polsterung schon nach kurzer Zeit unangenehm den Rucksack auf dem Rücken zu tragen.
Auch als Tagesrucksack vor Ort ist er wegen seines Tragekomforts eigentlich nur als Notlösung geeignet.
Einziger kleiner Lichtblick war der zusätzliche Griff an der Längsseite des Rucksacks, mit dem er sich auch wie eine Reisetasche tragen lässt. Der Griff ist praktisch, wenn man den Cabin Zero z.B. im Flugzeug ins in das Handgepäckfach hebt oder heraus nimmt.
Cabin Zero: Verarbeitung offenbart keine Schwachstellen
Vor meinem Städtetrip nach Salzburg hatte ich den Cabin Zero 2014 auch schon bei einem achttägigen Strandurlaub mit Ryanair in Portugal dabei.
Bei beiden Reisen hat der Cabin Zero bei der Verarbeitung keine Schwachstellen offenbart. Die Reißverschlüsse und Nähte machen einen belastbaren Eindruck, das Material der Außenhülle und Innenfächer erscheint solide.
Auch wenn die Verbeitung keine Schwachstellen offenbart, wirkt der Rucksack insgesamt wegen der fast vollständigen Polsterung nicht besonders hochwertig.
Cabin Zero: Preis deutlich zu hoch
Der Cabin Zero kostet in Deutschland zur Zeit ca. 54 Euro.
Mal abgesehen davon, dass der Rucksack nicht besonders praktisch in der Handhabung ist, ist der Preis auch im Verhältnis zur Qualität und zu den verfügbaren Alternativen (siehe unten) deutlich zu teuer.
Ein angemessener Preis würde meiner Meinung nach bei 30 bis 40 Euro liegen. Und zwar auch nur deshalb, weil die Verarbeitung in Ordnung und das Design gelungen ist.
Geht man nur nach dem Nutzen und der Handhabung, dürfte der Cabin Zero nicht mehr als 30 Euro kosten.
Interessante Alternativen: Cabin Max oder Osprey Farpoint 40
Ich vermute, dass der Cabin Zero vom Hersteller als schicke Alternative zum berühmten Cabin Max -Rucksack (ca, 30 Euro) gedacht ist.
Prinzipiell war der Ansatz nicht schlecht, weil es momentan keine hochwertigere und gleichzeitig halbwegs erschwingliche Alternative zum Cabin Max gibt.
Dementsprechend kann ich euch auch keinen anderen Handgepäck-Rucksack als Alternative empfehlen, der in etwa soviel kostet wie der Cabin Zero.
Als Alternativen empfehle ich deshalb entweder den Cabin Max-Rucksack oder den Osprey Farpoint 40. (ca. 100 Euro)
Der Cabin Max ist die geeignet Alternative für alle, die auf der Suche nach einem preisgünstigen, praktischen Handgepäck-Rucksack sind, mit denen sie die Bestimmungen von Rynanair und Co. optimals ausnutzen und sich die Gepäckgebühren sparen können.
Der Osprey Farpoint 90 ist perfekt für alle, die häufig unterwegs sind, den Rucksack unterwegs häufig dabei haben und dementsprechend Wert auf Qualität, eine angenehme Handhabung und einen hohen Tragekomfort legen.
Fazit: Nicht empfehlenswert
Der Cabin Zero enttäuscht als hochwertige Alternative zum berühmten Cabin Max-Rucksack.
Das Design ist zwar gelungen und auch die Verarbeitung erscheint einen Ticken besser zu sein als beim Cabin Max.
Dafür ist die Handhabung des Cabin Zero deutlich schlechter als beim Cabin Max. Selbst der Tragekomfort schien mir beim Cabin Max einen Ticken besser zu sein.
Infrage kommt der Cabin Zero daher angesichts seines stolzen Preises daher eigentlich nur, wenn einem das gelungene minimalistische Design so gut gefällt, dass man bereit ist über die großen funktionalen Schwächen hinweg zu sehen.
Ansonsten greift man besser zu einer der beiden empfohlenen Alternativen.
[facebook]
Schreibe einen Kommentar